Präzµsion für’s Auge

Präzµsion für’s Auge

 

Fertigungsanlagen müssen produktiv und flexibel sein sowie den geforderten Qualitätskriterien gerecht werden. Die Erfüllung dieser Anforderungen erreichten bislang nur wenige Werkzeugmaschinenhersteller in der Gesamtheit. Der KRAUSE & MAUSER Werkzeugmaschinen Gruppe ist dies unter anderem mit flexiblen Bearbeitungsmodulen und innovativen Fertigungstechnologien gelungen. Dazu zählen beispielsweise das PS INVERS³ Bearbeitungsmodul sowie das Formbohren und besonders aktuell: das Glätten.

Um eine Verbesserung der Kolbenbolzenschmierung zu erreichen bzw. den Verschleiß beim Druck des Kolbenbolzens auf die Kanten der Buchse im kleinen Pleuelauge zu minimieren, wird die Buchse im kleinen Pleuelauge seit geraumer Zeit durch eine Ellipse bzw. mit einer Trompetenform oder als Kombination feinbearbeitet. Beide Geometrien bringen bei der Auslegung von Pleuelbohrungen in der PKW- und LKW-Industrie entscheidende Vorteile.

 

Die Ellipse zur Verbesserung der Kolbenbolzenschmierung

Durch eine Ovalität in der Pleuelbuchse entsteht beim Übertragen der Kolbenbolzenkraft zwischen Kolbenbolzen und Buchse eine größere Schmiegung, welche ebenfalls die Kraftübertragung verbessert. Die Rückformung des im elastischen Bereich abgeplatteten Kolbenbolzens bewirkt eine Sogwirkung, durch die Öl zwischen Buchse und Bolzen gesaugt wird. Mit Hilfe der Kapillarwirkung wird somit ein Schmierfilm aufgebaut.

Die Fertigung dieser Ovalbohrung erfolgt über schräg gestellte Spindeln mit einem geraden Vorschub.

 

Die Trompete als Verschleißschutz

Das Einbringen einer Trompetenform an den beiden äußeren Enden der Buchse schützt den Kolbenbolzen vor Beschädigungen. Diese Formgebung ist ähnlich dem Entgraten jedoch im µm-Bereich und in Form eines Trichters.

Über die Kugelrollspindel wird eine elastische Verformung (Schräglage) des Werkzeugkopfes eingeleitet. Durch die feinfühlige Zu- und Rückstellung der Schneide sind Präzisionen im µm-Bereich realisierbar.

Bislang erreichte freilich noch nicht jeder Anbieter des Formbohrens diese Präzision. MAUSER dagegen hat diese Qualitäten in der Vergangenheit nachweislich überzeugend belegt und das Verfahren nun um das Glätten ergänzt.

 

Einsparungspotenziale auch in anderen Branchen

Das scheint zunächst nur ein wichtiges Argument für alle PKW- und LKW-Hersteller sowie deren Zulieferer zu sein. Zumal hier die Losgrößen zwischen 200.000 und 1,4 Millionen Stück im Jahr liegen. Dirk Steinmann kann sich den Einsatz des Glättens allerdings auch durchaus in anderen Industriezweigen vorstellen:

„Das Glätten hat im Gegensatz zum Honen zunächst den großen Vorteil, dass die Oberflächen flexibler gestaltet werden können. Es muss nicht mit dem Formbohren kombiniert werden sondern kann als autarkes Verfahren eingesetzt werden. Zudem lässt es sich in unsere Anlagen problemlos auch nachträglich integrieren.“

In anderen Industriezweigen könnte das Glätten auch deshalb besonders interessant sein, weil man bei der Gestaltung der Oberflächenstruktur flexibel ist. Das heißt, ist beispielsweise eine Beschichtung geplant, kann grob vorgedreht werden und die Oberflächenbeschaffenheit mit der Diamantkugel exakt bestimmt werden, um z.B. die Haftung zu verbessern.

Interessant ist sicher auch, dass man beim Glätten nicht an Crack-Materialien gebunden ist. So lassen sich neben dem C70 auch mikrolegierte Stähle und Gusseisen sowie Sintermetalle und Titan bearbeiten.

 

KRAUSE & MAUSER Gruppe im Blickpunkt

1994 schlossen sich die Firmen KRAUSECO Werkzeugmaschinen GmbH und die MAUSER-Werke Oberndorf Maschinenbau GmbH zur KRAUSE & MAUSER Werkzeugmaschinen Gruppe zusammen. Das Unternehmen entwickelt, fertigt und montiert standardisierte und Sonder-Werkzeugmaschinen für die spanabhebende Fertigung von Werkstücken des gesamten automotiven Antriebsstrangs. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr KRAUSE & MAUSER durch die wirtschaftliche Realisierung von Fertigungslösungen durch die Entwicklungen auf dem Gebiet der Cracktechnologie (Bruchtrennen).

Ein weiteres Novum stellt das INVERS³ Fertigungsmodul dar, welches die positiven Eigenschaften von Bearbeitungzentren und Sondermaschinen vereint.

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